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EINE SÄCHSISCHE PRINZESSIN IN WEBERS DRESDNER UMFELD S. 3
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Kleines königliches Hoftheater (1755 bis 1841) mit 814 Sitzplätzen
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Amalies Biograph Robert Waldmüller belegt, daß die Prinzessin, 1814 bereits 20 Jahre alt, einen regen Anteil am dortigen Kulturleben nahm (vgl. Robert Waldmüller (d.i. Charles Edouard Duboc), Aus den Memoiren einer Fürstentochter, dresden 1883, S. 93-107; diese Memoiren bilden die Grundlage der folgenden skizzierten Biographie der Prinzessin). Es ist durchaus wahrscheinlich, daß die königliche Familie Webers Wirken und auch seine Prager Opernrezensionen rezipiert hat.
In Dresden war das Verhältnis zwischen Weber und dem Hof freundlich, aber nicht immer frei von Irritationen. Weber vermerkte am 2. August 1818 nach der Generalprobe seiner Kantate Natur und Liebe (JV 241), die in Webers Sommer-Quartier im idyllischen Hosterwitz in Anwesenheit von Mitgliedern der königlichen Familie stattgefunden hatte, in seinem Tagebuch: "sie waren alle ungemein liebenswürdig und gut. Man müßte kein Herz haben, wenn man Sie nicht lieben und anhänglichst verehren wollte."
Weber konnte im Dezember 1818 Königin und König als Tauf-Paten für seine dann im Alter von wenigen Monaten gestorbene Tochter Auguste Friederike Maria Caroline gewinnen.
Offenbar aufgrund von Hofintrigen erschienen zur Taufe jedoch nicht standesgemäße Vertreter des Königspaares, sondern lediglich ein Kammerdiener und eine Kammerfrau, was Weber sehr kränkte (vgl. Max Maria von Weber, a. a. O., Bd. 2, S. 189).
Immerhin gestaltete sich der Kontakt zwischen Kapellmeister und der Königsfamilie so, daß Amalies Onkel, Prinz Anton, der spätere König Anton der Gütige (1827 bis 1836), Weber eine von ihm selbst komponierte Kantate vorlegte und ihn nötigte, Korrekturen und Verbesserungen einzutragen. Weber hielt die Komposition von Anton für "recht fließend und paßend" (Eintrag in Webers Tagebuch vom 9. Januar 1819).
Es sollte aber noch bis 1824 dauern, bevor Prinzessin Amalie sich getraute - oder vielmehr von ihrem Onkel, dem König Friedrich August I., die Erlaubnis erhielt - einige Kompositions-Lektionen bei Weber zu nehmen.